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Hottowa - Historisches Freilichtspiel  von Sepp Faltermaier
 

Ein Spiel um die merkwürdigen Geschehnisse auf dem Leiboldsbergerhof, heute Heinrichberg,
nach einer alten Überlieferung aus der Umgebung von Amerang, verfaßt von Sepp Faltermaier.

Die Theatergemeinschaft wagt in diesem Jahr wieder das Freilichtspiel vor der Kulisse
des Bauernhausmuseums in Amerang.

Es waren schon rauhe Gesellen, die damals an diesem Ort ihr Unwesen trieben und den Bewohnern
 des Leiboldberger Hofes das Leben schwer machten. Dass ein Kind, Traude, in den Zeiten größter
Not und Demütigung dem gefährlichen Treiben von Hottowa Einhalt gebieten konnte, stimmt uns doch
ein wenig tröstlich.

Der Hottowa, auch Hottawa oder Hoberwa genannt, der – wie es heisst – noch heute auf dem
Heinrichsberg, einem schönen Gut in der Gemeinde Pittenhart, umgeht, ist der Geist des
Pandurentambours aus der Zeit des Spanisches Erbfolgekrieges (1701 – 1714). Er spielt als
teils schalkhafter, teils bösartiger Kobold in der Sagenwelt des Chiemgaues, vor allem in der
Gegend um Seeon, Obing, Pittenhart und Amerang eine bedeutende Rolle.

Viele Stürme, Not und Entbehrungen sind über unsere Heimat hinweggezogen. So waren die
Jahre des Spanischen Erbfolgekrieges, für die Menschen unserer Heimat die leidvollsten, ganz
besonders für den Leipoldsberger Bauern, seiner Frau, seinem einzigen Sohn und dem
angenommenen, anverwandten Mädchen Traude, nebst einigen Knechten und Mägden.

So wissen wir aus mündlichen überlieferungen und schriftlichen Aufzeichnungen, daß sich im
Jahre 1706 Hottowa, ein ungarischer Tambour und zwei Gemeine einquartierten. Dies geschah
auf dem Leiboldsberger Hof, der sich heute Heinrichsberg nennt und der unweit von Amerang
in der Gemeinde Pittenhart liegt.

Das einfache, doch glückliche Leben der Leiboldsberger wurde durch diese drei Gesellen jäh
zerstört, denn sie brachten unsagbare Not und Demütigung über die Familie.

Wenn Hottowa`s gefährliches Treiben und ausschweifiges Leben für die Menschen am Hof am
unerträglichsten und die Pein am größten wurde, konnte nur das Kind Traude, das wie durch
ein Wunder mit nur neun Jahren der Lateinischen Sprache, des Lesens und Schreibens schon
mächtig war, mit dem strengen Blick ihrer blauen Augen diesem Unwesen Einhalt gebieten.

Erst durch die Abberufung der Panduren und Kroaten an die türkische Grenze verließen auch
Hottowa und seine Gesellen den Hof und unsere Gegend, nicht jedoch Hottowas Geist.

So soll der “Howawa”, wie er im Volksmund auch genannt wird, noch heute in der Gegend von
Heinrichsberg umgehen.

Er spielt als teils schalkhafter, teils bösartiger Unhold in der Sagenwelt des Chiemgaues eine
bedeutende Rolle und versetzte so manchen Bauern, ob in Liedering, Gramelberg oder
Amerang in Angst und Schrecken.

Doch manchmal zeigte er auch gute Seiten und bot seine Hilfe an. So kam manches Fuder Heu
wie von selbst in die Scheune.

Der Kern dieser Überlieferungen entspricht tätsächlichen Geschehnissen, und weil diese nicht
alltäglich waren, weil sie die Menschen tief beeindruckt hatten, haben wir den von Funk und vor
allem vom Fernsehen bekannten Autor Sepp Faltermeier gebeten, für die 1200 Jahr-Feier von
Amerang 1988 die Geschichte vom Hottowa nach der überlieferten Vorlage als Schauspiel
niederzuschreiben.

Nach den großartigen Erfolgen 1988 und 2002  wollen wir auch im Jahr 2012 wieder die prachtvolle Kulisse
des Bauernhausmuseums nutzen und eine Freilichtaufführung darbieten.