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Hottowa - Historisches Freilichtspiel  von Sepp Faltermaier
 

Pressemitteilungen an die örtliche Zeitungen (weitere Berichte unter “Zeitung”)

Pressemitteilung

  • Amerang
  • Kennen Sie HOTTOWA?
  • Sie werden ihn kennenlernen und auch begeistert sein. Helle Begeisterung, das war die einhellige Meinung des Premierenpublikums, das am Samstag zum Teil von weit her angereist war und sich aus zahlreichen Prominenten zusammensetzte.
  • Unter ihnen war auch der Autor des Schauspiel, Sepp Faltermeier, bekannt durch seine Funk- und Fernsehstücke. Ihm ist es gelungen, den historischen Stoff, der eine wahre Begebenheit des Jahres 1706 in der Gegend von Amerang schildert, fesselnd in ein Theaterstück umzuschreiben.
  • Die Höfe des Bauernhausmuseums bildeten eine prächtige Kulisse für das Stück, in dem Faltermaier so überzeugend die Sprache dieser damaligen Bauernfamilie von Heinrichsberg einsetzt. Kein Wunder, ist er doch selbst in seinem ersten Beruf Bauer mit Leidenschaft.
  • Der Autor drückt die Lebenslage der der Bevölkerung in den Wirren des spanischen Erbfolgekrieges einfühlsam aus. Eine drangvolle Enge zwischen tyrannisierenden ungarischen Besatzungshorden, die vom Kaiser den Freibrief zum Plündern und Morden hatten, und eine immer größer werdende, auswegslos erscheinende Armut. Die einzige Zuflucht der Bauern war ein starkes und tiefes Gottvertrauen. In dem Stück ist nichts zu finden von Kitsch oder Sentimentalität mancher sogenannter Bauerntheater. Aus dem Bestreben, hier Echtes auf die Bühne zu bringen, hat der Autor die Soldaten oft ungarisch sprechen lassen. Der sinn dieser Szenen ist für jeden Zuschauer klar zu erkennen.
  • Dies war der große Verdienst der Spielleiterin Ingrid Kaindl und ihrer Laienschauspieler, allen voran Rupert Westner in der Person des Hottowa, die dem Publikum überzeugend die Geschehnisse darstellten. Atemlose Stille herrschte auf den Rängen, als die wilden Kriegsgesellen die Bauersleute peinigten. Vielen Zuschauern entkam ein Schreckensschrei oder lief ein kalter Schauer über den Rücken herunter bei den Geisterszenen auf der Bühne.
  • Dass der Zuschauer so voll in den Bann der Geschehnisse gezogen wurde, daran wiederum war zweifellos die unnachahmliche Freilichtkulisse des Bauernhausmuseums Amerang schuld, die dem Stück eine große Wirklichkeitsnähe verlieh. Der mutige Schritt mit dem Schauspiel ins Freie zu gehen, hat sich gelohnt. Das Wetter hätte schöner nicht sein können. Der große Applaus und die Zugaberufe zum Schluss des Stücks zeigten den Spielern,  Darstellern  und Helfer dass sie  mit ihrer Leistung dem Publikum etwas Außergewöhnliches geboten und es in ihren Bann gezogen hatten.

        Pressemitteilung

        Amerang: Zum 20-jährigen Vereinsjubiläum führt  die Theatergemeinschaft Amerang e.V. nach 1988 erneut das historische Freilichtspiel Hottowa im Bauernhausmuseum in Amerang auf. Autor dieses Theaterspiels ist der aus Funk und Fernsehen bekannte Schriftsteller Sepp Faltermeier.

  • Lampenfieber – für die Mitglieder der „Theatergemeinschaft Amerang e.V.“ kein Fremdwort. Aber heuer ist die Spannung vor der Premiere größer denn je: Die Sage vom Hottowa wurde speziell für die Theatergemeinschaft Amerang als Theaterstück verfasst und wird unter freiem Himmel aufgeführt. All das haben die meisten Laienschauspieler zwar 1988 schon erlebt, als das Stück ein Höhepunkt im Festprogramm zur 1200-Jahrfeier von Amerang war. Da alle wissen, wie schwierig die Darstellung im Freien ist wird auch intensiver geprobt als in den Vorjahren. Ingrid Kaindl hat auch dieses Mal die Fäden wieder in der Hand.
  • „Die Strasse wird bei den Aufführungen gesperrt sein“, so der Vorstand Konrad Gubisch, „die Genehmigung vom Landratsamt ist gerade gekommen.“  Der Straßenlärm stört die Darbietungen sehr, beeinträchtigt auch die Proben. Die Zusammenarbeit mit den Behörden, der Gemeinde (Bürgermeister Voit ist Schirmherr) und den anderen Ortsvereinen klappt gut. Die Feuerwehr regelt den Verkehr und die Dorfmusik spielt an den Samstagen vor den Aufführungen, der Männergesangsverein begleitet das Stück musikalisch.
  • Zur Zeit ist aber noch viel Provisorisch.
  • Ton- und vor allem Lichttechnik kann man erst anbringen, wenn die Tribüne fertig aufgebaut wird. Die Theatergemeinschaft hat für  diese Aufführung viel investiert. Rund 25.000 Euro wurden für die Vorbereitungen ausgegeben. Eine neue Tribüne sorgt dafür, daß die Zuschauer von allen Plätzen einen guten Überblick haben. Neue Mikrofone, speziell für den Außenbereich und die Ergänzung der schon vorhandenen Beleuchtung durch neue leistungsfähige Strahler runden das Ganze ab. Die Schauspieler stehen in Kleidungsstücken, die zum Grossteil extra geschneidert wurden. So hat z.B. Hottowa  eine neue Uniform erhalten. Als Tambour braucht  er natürlich eine elegantere Uniform als  seine rauhen Gesellen. Aus dem Bestreben  hier echtes auf die Bühne zu bringen, hat der Autor Sepp Faltermeier die Soldaten oft ungarisch sprechen lassen.  Der Sinn dieser Szenen ist aber für jeden Zuschauer klar zu erkennen
  • Der ungarische Freischärler „Hottowa“ wird wieder von Rupert Westner dargestellt. Er war 1988 auch der Hauptdarsteller und ist „eigentlich nur mal zwecks der Gaudi“ zum Theaterspielen gekommen. Er wurde damals sofort für die Rolle dieses rauhen Zeitgenossen engagiert und spielt den Hottowa glaubwürdiger denn je. Am schwersten fällt ihm das Trommeln beim Marschieren und die langen ungarischen Textstellen.
  • Wie Ernst es bei den Probenarbeiten ist, wird kurz vor Schluß des ersten Aktes deutlich.  Schon jetzt wird mit einem echten Reiter (Hans Kronast) geprobt und da auch das Pferd lernen muß mit der fremden Situation umzugehen, wird diese Passage solange wiederholt, bis es so sitzt, daß es passt.
  • Bei der Probe am Dienstagabend ist zum ersten Mal auch der Gesangverein Amerang mit von der Partie, der während des Stückes die Handlungen gesanglich begleitet.
  • Die wichtigste Frage an diesem Abend: Wie soll man die fast 20 Sänger so in Szene setzen, daß der Spielablauf am wenigsten gestört wird?
  • Ingrid Kaindl bestimmt hier letztendlich, wann und wie der Männergesangsverein aufzutreten hat.
  • Das Stück selbst handelt von den merkwürdigen Geschehnissen auf dem Leiboldsberger Hof, der sich heute Heinrichsberg nennt und unweit von Amerang in der Gemeinde Pittenhart liegt.
  • Aus schriftlichen Aufzeichnungen und mündlichen Überlieferungen ist bekannt, daß sich im Jahre 1706 Hottowa, ein ungarischer Tambour und zwei Gesellen, gespielt von Konrad Gubisch und Karl-Heinz Voit in Heinrichsberg einquartierten. Das einfache, doch glückliche Leben der damaligen Leiboldsberger wird durch diese Gesellen jäh zerstört, denn sie bringen unsagbare Not und Demütigung über die Familie.
  • Nur das Kind Traudi (Veronika Gubisch) kann mit dem Blick ihrer blauen Augen dem gefährlichen Treiben Einhalt gebieten. Erst durch die Abberufung der Panduren und Kroaten an die türkische Grenze, verlassen auch Hottowa und seine Gesellen den Hof und diese Gegend. Es bleibt jedoch Hottowas Geist.
  • So soll der Hottowa noch heute in der Gegend von Heinrichsberg umgehen. Er spielt als teils schalkhafter, teils bösartiger Unhold in der Sagenwelt des Chiemgaus eine bedeutende Rolle. Viele Bauern versetzt er in Angst und Schrecken. Doch ab und zu zeigt er auch wieder seine guten Seite; so kam manches Fuder Heu wie von selbst in die Scheune
  • Die Theatergemeinschaft Amerang führt diese überarbeitete Legende unter Spielleitung Ingrid Kaindl in diesem Jahr wieder im Ameranger Bauernhausmuseum auf. Der Schnappinghof und das gesamte Umfeld bieten ein natürliches Umfeld im Museum, wie es besser nicht sein könnte.
  • Noch bevor sich der Vorhang für „Hottowa“ zum ersten Mal hebt, bekommt schon ein großes Publikum einen Einblick in das Stück – Rundfunk und Fernsehen berichten über die Aktivitäten rund um den „Hottowa“.
  • Nur noch wenige Wochen sind es zur Premiere  am Samstag, den 22. Juni. Alle Akteure und Helfer hoffen, daß viele Zuschauer ins Bauernhausmuseum kommen. Und sie hoffen auch auf gutes Wetter für die Vorstellungen. Doch da sind sie besonders zuversichtlich; Der Hottowa wird’s schon richten.
  • Auch für die Bewirtung ist gesorgt. Das Brotzeitstüberl im Museum ist ab 18:30 Uhr geöffnet.